Das zentrale Ziel dieses Projekts war die Förderung einer schnellen Integration geflüchteter ukrainischer Familien mit Kindern mit Beeinträchtigungen sowie eine tatkräftige Peer-to-Peer-Unterstützung, um den Prozess ihrer Anpassung in Deutschland zu erleichtern. Rückblickend lässt sich feststellen, dass dies in beeindruckender Weise gelungen ist.
Für die Umsetzung des Projekts wurden fünf engagierte Volontäre eingesetzt, die insgesamt 40 bis 50 Familien intensiv betreuten. Von Beginn an stand eine umfassende persönliche Begleitung. Diese reichte von Behördengängen über Arztbesuche und Wohnungssuche bis hin zur Bereitstellung notwendiger Ausstattung und Übersetzungsdienste. Unsere eigenen Erfahrungen als Betroffene sowie eine fundierte fachliche Expertise waren hierbei von großem Wert.
Die kontinuierliche persönliche Betreuung war von Anfang an die zentrale Stütze des Projekts. Dank moderner Kommunikationstechnologien konnten wir den Familien nahezu rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Juristin Lilia Medvedev und die Verwaltungsfachwirtin Inna Feygelmann führten zudem regelmäßig Online-Infoabende durch, die wichtige Fragen zur Rechtslage, Gesetzesänderungen und schulischen Angelegenheiten behandelten. In der Folge übernahmen Oksana Fuchs, Olga Michailow und Mia Grabskaya die mobile Begleitung der Familien, einschließlich Dolmetscherdiensten.
Zum Jahresausklang fand ein gemeinsames Familienfest statt, bei dem wir die vergangenen neun Monate Revue passieren ließen. Viele Familien berichteten über ihre Fortschritte und wie die Unterstützung ihnen half, sich einzuleben. Folgende Erfolge wurden dabei hervorgehoben:
- Alle betreuten Familien konnten die Flüchtlingsunterkünfte zeitnah verlassen und größtenteils in behindertengerechte Mietwohnungen einziehen.
- Die schulpflichtigen Kinder wurden mit passenden Schulplätzen versorgt, während bei schwerstbeeinträchtigten Kindern noch zum Teil auf Bewilligungen für Hilfsmittel wie spezielle Rollstühle gewartet wurde.
- Für Kinder über 18 Jahre wurden Anträge bei der REHA-Abteilung der Agentur für Arbeit gestellt, um ihre berufliche Zukunft zu sichern. Zudem wurde der Kontakt zur Dortmunder Werkstatt Über den Teichen weiterhin aufrechterhalten.
- Familien mit pflegebedürftigen Kindern erhielten notwendige Medikamente und Pflegeartikel, unterstützt durch die Neurologische Praxis „Epido“, die für schnelle Untersuchungen sorgte.
- Anträge auf finanzielle Leistungen und Nachteilsausgleiche wurden gestellt und größtenteils bewilligt; in einigen Fällen unterstützten wir Widerspruchsverfahren.
- Informationsarbeit und praktische Hilfe wie das Ausfüllen von Anträgen und die Prüfung von Korrespondenzen gehörten zum kontinuierlichen Unterstützungsprozess.
Ein bedeutender Erfolg des Projekts war auch die Bildung einer starken ukrainischen Community innerhalb unserer Selbsthilfegruppe, die sich gegenseitig unterstützt. Unsere Selbsthilfegruppe hat sich seit Projektbeginn verdreifacht, und die Familien nutzen aktiv unser digitales Elternforum, um Wissen zu teilen und die Abläufe in Deutschland besser zu verstehen.
Die umfassende Unterstützung durch den Integrationsrat und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, Institutionen und medizinischen Praxen waren ebenfalls von großer Bedeutung für den Projekterfolg. Wir danken zudem der städtischen Kindertagesstätte in der Uhlandstraße, die uns monatlich ihren barrierefreien Raum zur Verfügung stellt, sowie allen Beteiligten, die zur Umsetzung beigetragen haben.
Abschließend gebührt unser Dank unseren eigenen Familien für ihre Geduld und Unterstützung. Die Freiwilligen sind berufstätige Mütter besonderer Kinder, die in den vergangenen Monaten oft auf sie verzichten mussten. Dieses Projekt hat gezeigt, dass Gemeinschaft und Engagement das Fundament nachhaltiger Integration und Unterstützung bilden.