Corona-Info





In den heißesten Corona-Wochen, im April 2020, gab es für russischsprachige Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen nur wenige, verspätete, oft tief im Internet versteckte Informationen über das Virus, über Hilfen für Menschen mit Behinderung, Maßnahmen der Regierung u. ä. Diese Informationen wurden anfangs kaum aktualisiert und von Ärzten, Sozialarbeitern und Behördenmitarbeitern – so weit sie überhaupt erreichbar waren – oft sehr unterschiedlich interpretiert.
Verschiedene reguläre Hilfeleistungen für Menschen mit Behinderungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt, Nothilfen, die sie teilweise ersetzen sollten, wurden in russisch kaum kommuniziert.
Bei russischsprachigen Migrantenorganisationen/Vereinen erhält diese Betroffenengruppe ebenfalls keine Informationen.

Dies besserte sich allmählich, wobei die nun ständig wechselnden, kompliziert formulierten Verlautbarungen – was ist erlaubt, was ist verboten, wo gibt es Hilfe – für Behinderte mit migrantischem Hintergrund auch in ihrer Muttersprache oft unverständlich bleiben.
Aus dieser Unsicherheit entstand das nächste Problem: Fake News. In ihrer Verzweiflung recherchieren russischsprachige Betroffene oft in sog. alternativen Medien, wo Desinformationen blühen.

Das Aufspüren von russischsprachigen aussagekräftigen Informationen bleibt schwierig, man braucht einen gewissen Spürsinn. Beispielsweise sind Links auf deutschen Websites zu russischen Informationen für die meisten von uns wenig hilfreich.
Glücklicherweise verfügt unsere Vereinigung über ehrenamtliche Spürnasen mit Sprachkenntnisse. Zudem sind unsere Betroffenen deutlich internetaffin – die Botschaft kommt an und wird in der Gemeinde weiter verbreitet.

Unsere betroffenen Peer-Moderatoren verbringen Stunden auf ihrer Eltern-Austauschplattform. Zusätzlich entsteht durch die Corona-Krise weiterer Moderations-Bedarf.
Die Selbstausbeutung unserer ehrenamtlichen Peer-Moderatoren stößt damit an ihre Grenzen. Wir nehmen damit wissentlich eine fortschreitende Unterversorgung unserer Zielgruppe in Kauf.

Unser Informationsangebot in russische Sprache umfasst thematische und praktische Informationen in verständlicher Sprache, die regelmäßig aktualisiert werden. Sie sind oft sogar auf einzelne Bundesländer abgestimmt, wenn es die föderale Realität erfordert. Je mehr Infos wir veröffentlichen, desto mehr Fragen erreichen uns. Wir lassen die Fragenden jedoch nicht im Stich.

Dieser große Informationsbedarf fordert effektive, geförderte Maßnahmen.

Der Landesverband ist zur Finanzierung dieses Projektes ebenfalls auf Spenden angewiesen.

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