Rückblick in die Geschichte:
Michael Lukas Moeller, der Vater der deutschen Selbsthilfe, benannte Graf Pjotr Alexejewitsch Kropotkin als Quelle seiner Inspiration. Daran möchten wir anknüpfen und als russischsprachige Impulsgeber die heutige migrantische gesundheitsbezogene Selbsthilfe mitgestalten.
Was ist Selbsthilfe und was bedeutet sie für uns, die betroffenen Angehörigen von Kindern mit Behinderung?
Wenn sich Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung zu einer Selbsthilfegruppe zusammenschließen, spricht man von gesundheitsbezogener Selbsthilfe. Bei uns sind es Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten, die sich vereinigen, um sich über die Krankheiten ihrer Kinder auszutauschen, sich gegenseitig fachlich und emotional zu unterstützen und über ihre Erfahrungen bei der Krankheitsbewältigung zu berichten. Dabei sind sie ganz für sich, nur manchmal werden Fachleute wie z. B. Referenten von außen hinzugezogen. Betroffene nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand, überwinden gemeinsam mit anderen Betroffenen die gesundheitsbezogenen Probleme ihrer Kinder und übernehmen Verantwortung für ihre eigene Lebenssituation und die ihrer Angehörigen und Kinder. Sie sind Experten in eigener Sache, sie überwinden Sprachbarrieren und sie animieren andere, es ihnen gleichzutun. Darüber hinaus verstehen sie sich als politische und gesellschaftliche Interessenvertretung.
Das untenstehende Video wurde von der BAG Selbsthilfe (Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.) im Rahmen ihrer Wanderausstellung „Selbsthilfe und Migration“ produziert. Unsere ehrenamtliche Geschäftsführerin erklärt darin das Wesen der deutschen Selbsthilfe in russischer Sprache.